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Anschlag - Wie schlägt man eine Mandoline an?

Ich vertrete die Auffassung, dass die Anschlagbewegung aus dem Handgelenk erfolgt. Die einfachste Vorübung dafür ist die folgende

Trockenübung

Lege die Hand und den Unterarm auf einen Tisch (für Schüler eignet sich die Schulbank hervorragend!). Bewege nun das Handgelek nach links und rechte und beobachte dabei, dass sich die Hand jeweils nach der einen und anderen Seite abwinkelt. Der Arm bleibt gerade, er kann eventuell auch mit der linken Hand festgehalten werden. Da diese Bewegung normalerweise sehr ungewohnt ist, ist diese Übung sehr gut geeignet, um die Beweglichkeit des Handgelenks einzuüben.
Wenn kein Tisch in der Nähe ist, kann man diese Übung auf freihändig machen, die linke Hand hält dabei den rechten Unterarm fest, das rechte Handgelenk bewegt sich abwechselnd nach links und nach rechts.

handbewegung03.gif

Genau diese Bewegung wird später auf die Mandoline übertragen.

Erste Anschlagübungen

Viele der alten Mandolinenschulen beginnen von Anfang an mit dem Wechselschlag - abwechselnde Abschläge  und Aufschläge. Ich halte dieses für absolut richtig, denn auch bei zwei aufeinanderfolgenden Abschlägen muss die Hand zwischendurch ausholen, was der Aufschlagsbewegung entspricht. Wichtig ist, dass die Bewegung von Anfang an richtig erfolgt:

Abschlag: Die Hand bewegt sich auf einer Flugbahn, die sich den Saiten und der Decke der Mandoline schräg von oben nähert und dabei unter die Ebene der Saiten eintaucht. Das Plektrum trifft die tiefere Saite, und bewegt sich dann weiter, bis es von der nächsten Saite gestoppt wird. Ziel der Bewegung ist also nicht diejenige Saite, die angeschlagen wird, sondern die nächste. Am Ende der Bewegung soll sich das Gewicht der Hand auf die nächste Saite stützen.

Aufschlag: Die Hand bewegt sich zuück nach oben und entfernt sich von der Decke und den Saiten. Bei der Aufwärtsbewegung wird die tiefere Saite angeschlagen. Dabei wird wegen der schrägen Bewebungsrichtung nur eine Saite der Doppelsaiten getroffen. Die Bewegung geht jedoch weiter, bis die Hand weit ausgeholt hat. Dabei soll das Handgelenk nach oben abgewinkelt werden - entsprechend zur Linksbewegung bei der Trockenübung.